Punk wird niemals sterben

Als die Punk-Musik aufkam, wollte sich die Musikindustrie buchstäblich daran nicht die Finger schmutzig machen. Punkmusiker waren lärmend, oft betrunken, lebten auf der Straße oder in besetzten Häusern. Das passte nicht zu den feinen Studios. Doch Punk wurde eine bedeutende Bewegung. Auch der Tod des großen Protagonisten des Punk, Sid Vicious, hatte den Punk nicht zu Fall gebracht.

Punk beeinflusste viele andere Musikstile, auch wenn es heute nur noch wenige reine Punkbands gibt. Ska, Neue Deutsche Welle, Garagerock, Independent-Musik – sie alle haben ihre Wurzeln in der rebellischen, schnellen und schrillen Musik, die einst in England geboren wurde.

Punkkultur in Deutschland in den 1980er und 90er Jahren

16 Jun 2021

Mit Gründung von Bands wie die Sex Pistols und der zunehmenden Popularität von The Clash in Westdeutschland bildeten sich eine Reihe von Punk-Bands. Frühe deutsche Punkgruppen waren von britischen Bands beeinflusst. Sie schrieben ihre Texte oft auf Englisch. Der wichtigste Unterschied ist, dass deutsche Punkbands noch nicht politisch geworden waren.

Ab den späten 1970er und frühen 1980er Jahren gab es neue Bewegungen innerhalb der Szene, angeführt von ZickZack Records aus Hamburg. In dieser Zeit entstand der Begriff der "Neuen Deutsche Welle". Westdeutsche Punks überquerten die Grenze, um östliche Konzerte zu besuchen oder Freundschaften zu pflegen.

Diese Verbindungen fördern eine transnationale Gemeinschaft alternativer Jugendlicher. Sie standen im Gegensatz zu den Ideen der Regierung der DDR, eine sozialistische Identität zu fördern. Östliche Punks wagten es, sich mit ihren westlichen Cousins zu verbinden.

So schrieben sie für westdeutsche Fanzines, erschienen in der westlichen Presse und veröffentlichten östliche Aufnahmen. Und im Juni 1984 reisten Die Toten Hosen für ein geheimes Konzert nach Ost-Berlin ein.

Wie sah also die Punkkultur folglich während der 80er und 90er Jahren aus?

Punkkultur während der 1980er Jahren

In den 1980er Jahren wurden neue Punkbands populär und entwickelten den "Deutschpunk", der ein eigener Stil ist. Dieser Stil zeichnet sich durch primitives Songwriting, sehr schnelle Rhythmen und radikale linke Texte aus. Der Kalte Krieg ist dabei ein klarer Einfluss.

Die wichtigste Band war Slime aus Hamburg. Sie waren die erste Band, deren LP wegen der politischen Themen verboten wurde. Ihre Lieder "Deutschland" oder "Bullenschweine" wurden verboten, weil sie unter anderem Gewaltanwendung gegen die Polizei propagierten.

Ebenfalls zu den bedeutendsten deutschen Punkbands zählen Die Ärzte und Die Toten Hosen. Mitte der 1980er Jahre wurde der "Fun-Punk" geboren. Er behielt den gleichen alternativen Geist bei mit deutlich weniger politischen Themen. Zu den namhaften Vertretern dieses Subenres gehören Bremen und Die Ärzte.

Die Musik erreichte nun ein größeres Publikum, während im Osten die Punkmusik wegen ihrer Subversion gegen die staatliche Kontrolle stark behindert wurde. Dennoch gab es einige Aktivitäten im Untergrund. In den letzten Jahren der DDR erlaubte die Regierung einige Gruppen. Gruppen von Deutschen können Sie auch in Casinos mit deutscher Lizenz finden. Diese wurden jedoch in der Punkszene kritisiert, weil sie vor der Regierung kuschten.

Punkkultur in den 90er – immer noch "in"?

Nach dem Fall der Mauer veränderte sich die Szene durch die vermehrte Präsenz von Neonazis. Es kam zu Übergriffen gegen Migranten in Rostock-Lichtenhagen, Mölln oder auch im Westen, in Solingen. Diese neue Welle des Neonazismus in Deutschland führte dazu, dass sich viele Punkbands aus den 1980er Jahren wieder zusammenfanden. Sie brachten neue Alben heraus.

Slime brachten so 1994 ihre letzte LP "Schweineherbst" heraus. Dieser Song stellt eine wütende Tirade gegen Politiker und Bürger dar, die die neuen Gefahren der Neonazis in Deutschland ignorieren.

Somit kommt es zu einem Wiederaufleben politischer Punkmusik. Es entstand eine Plattform für die Popularisierung von ostdeutschen Punk-Musikern. Das Erbe des deutschen Punks ist noch heute spürbar. Viele Festivals sind dem Genre gewidmet, und die etwas schäbige Mode hat den Streetstyle und die Clubbing-Szenen im Untergrund weiterhin durchdrungen. Ihre linksradikalen Botschaften finden sich auch in der deutschen Hauptstadt und in der Hamburger Straßenkunstkultur wieder. Labels wie Weird System sind immer noch aktiv und haben mit ihrer Compilation-Reihe "Punk Rock BRD" versucht, die Geschichte des deutschen Punks zu dokumentieren.

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